Proteine (Eiweiße)

Grundbausteine unserer Körperzellen

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Was sind Proteine?

Umgangssprachlich werden Proteine auch als Eiweiße bezeichnet. Sie sind die Grundbausteine aller Körperzellen und somit unverzichtbar. Diese Unverzichtbarkeit unterstreicht auch die Herkunft des Wortes „Protein“. Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort „protos“ ab, was so viel wie „wichtigstes“ bedeutet. Wir können Proteine als sogenannte Nahrungsproteine über Lebensmittel aufnehmen. Daneben gibt es die Körperproteine, welche von unserem Organismus selbst hergestellt werden. Sie werden bei Stoffwechselprozessen aus Aminosäuren gebildet – das sind chemische Verbindungen aus Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoff und Sauerstoff. Das größte bekannte menschliche Protein besteht übrigens aus über 30.000 Aminosäuren.

Wofür sind Proteine gut?

Proteine erfüllen lebensnotwendige Funktionen in unserem Körper. Ob als Unterstützung bei diversen Stoffwechselprozessen, unserem Hormonhaushalt oder Immunsystem, die Aufgaben der Proteine im Organismus sind vielfältig. Dazu zählen des Weiteren:

Funktion Aufgabe Beispiele
Strukturprotein
  • Wesentlicher Bestandteil von Zellstrukturen
  • Bestimmt, wann Zellen aufgebaut, erneuert oder ersetzt werden müssen
  • Keratin (Haare und Nägel)
  • Kollagen (Bindegewebe)
  • Elastin (z.B. Haut)
Regulationsprotein
  • Beschleunigung oder Verlangsamung von biochemischen Reaktionen im Organismus
  • Zahlreiche Enzyme
Bewegungsprotein
  • Unterstützung bei der Muskelkontraktion und -bewegung
  • Myosin (Muskelkontraktion)
Hormon
  • Unterstützung bei der Koordination von Körperfunktionen
  • Thyroxin (Schilddrüsenfunktion)
Transportprotein
  • Transport körperwichtiger Substanzen und Wirkstoffe
  • Hämoglobin und Myoglobin (Sauerstofftransport im Blut)
Neurotransmitter
  • Übermittlung oder Verstärkung von Nervenimpulsen
  • Adrenalin (Blutdruck und Anregung der Herzfunktion)
  • Serotonin (Nervensystem)
Plasmaprotein
  • Bestimmt als Blutgerinnungsfaktor die Gerinnungsreaktion bei Verletzungen
  • Als spezialisierte Antikörper dienen Proteine der Infektabwehr
  • Transferrin (Eisentransport im Blut)
  • Fibrinogen (Blutgerinnung)

Wie sind Körperproteine aufgebaut?

Proteine im menschlichen Körper sind nicht etwa alle gleich aufgebaut, sondern unterscheiden sich stark. So gibt es einfache Proteine, die ausschließlich aus Aminosäuren bestehen, und zusammengesetzte Proteine. Diese sind neben Aminosäuren noch aus einer zusätzlichen Gruppe, wie Kohlenhydrate oder Lipide, aufgebaut.  Ferner unterscheidet man zwischen unentbehrlichen und entbehrlichen Aminosäuren. Neun davon sind unentbehrliche oder essenzielle Aminosäuren zum Aufbau von Proteinen. Das heißt, dass unser Körper diese nicht selbst herstellen kann. Ohne eine regelmäßige Zufuhr können Mangelerscheinungen auftreten. Anders ist es bei den restlichen elf entbehrlichen Aminosäuren. Diese können unter normalen Stoffwechselbedingungen und bei ausreichender Menge Stickstoff selbst aufgebaut werden.

Essenzielle Aminosäuren Entbehrliche Aminosäuren
  • Isoleucin
  • Leucin
  • Lysin
  • Methionin
  • Phenylalanin
  • Threonin
  • Tryptophan
  • Valin
  • Alanin
  • Arginin
  • Asparaginsäure
  • Asparagin
  • Cystein
  • Glutamin
  • Glutaminsäure
  • Glycin
  • Histidin
  • Prolin
  • Serin
  • Tyrosin*

*Diese Aminosäuren können unter bestimmten Bedingungen essenziell sein (z.B. bei gesteigertem Proteinbedarf bei Kindern).

Körperproteine vs. Nahrungsproteine

Körperproteine werden während der Proteinbiosynthese im Organismus ständig erneuert und ausgetauscht. Dieser Prozess erfordert eine kontinuierliche Versorgung mit Aminosäuren. Einige können beim Abbau alter Körperproteine wiederverwertet werden.

Proteine für Sportler

Trotzdem wird dadurch die Nachfrage nicht komplett gestillt, weswegen wir Nahrungsproteine zu uns nehmen müssen. Durch diese erhalten wir ausreichend Energie. So liefert beispielsweise 1 Gramm (g) Protein unserem Körper 4 Kilokalorien (kcal). Auf die Frage, wieviel Eiweiß pro Tag sinnvoll ist, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Erwachsene täglich circa 0,8 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht.

Gute Proteinquellen

Proteine kommen sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Lebensmitteln vor. Bei der Proteinzufuhr kommt es nicht nur auf die Menge, sondern auch auf die Qualität des Proteins an. Ob es sich um eine gute Proteinquelle handelt, hängt vom Anteil sowie der Verteilung der essenziellen und entbehrlichen Aminosäuren ab.

Gute tierische Proteinquellen Gute pflanzliche Proteinquellen
Mageres Fleisch (z.B. Rind oder Geflügel) Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Bohnen und Kichererbsen)
Fisch (z.B. Lachs, Forelle oder Rotbarsch) Nüsse (z.B. Erdnüsse und Mandeln)
Milchprodukte (vor allem Käse und Quark) Getreide (z.B. Dinkel, Hirse, Reis und Haferflocken)
Eier Soja und Tofu
Milch Broccoli

Oftmals sind tierische Eiweiße von höherer Qualität als pflanzliche Eiweiße. Denn tierische Proteinquellen enthalten mehr essenzielle Aminosäuren. Die meisten pflanzlichen Proteine enthalten zwar alle 20 Aminosäuren, darunter sind aber häufig mehr Proteinbausteine, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Angenommen, diese wären die einzige Proteinquelle, würde unser Organismus nicht ausreichend versorgt sein.

Auch wenn pflanzliche Eiweiße meist weniger essenzielle Aminosäuren aufweisen, gilt es zu beachten, dass die Zufuhr dann meist mit mehr Vitaminen, Kohlenhydraten und somit Ballaststoffen einhergeht. Das wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Der Verzicht auf tierische Lebensmittel hat gleichzeitig den positiven Effekt, dass wir weniger gesättigte Fettsäuren aufnehmen. Dennoch ist es für Vegetarier und Veganer wichtig, auf die Verteilung der Proteinbausteine in den Lebensmitteln zu achten. Reis oder Bohnen sind beispielsweise hochwertige Proteinquellen.

Inwiefern achtest du auf Proteine?

Proteinbedarf beim Sport

Neben Menschen, die sich ausschließlich von pflanzlichen Lebensmitteln ernähren, haben auch Sportler und Athleten einen besonderen Proteinbedarf. Bei ihnen finden viele Auf- und Abbauprozesse im Körper statt, für die Proteine ausreichend vorhanden sein müssen.

Gute Proteinquellen

Gesunden Erwachsenen, die mehr als 5 Stunden pro Woche trainieren, wird von der DGE eine erhöhte Proteinzufuhr empfohlen. Diese liegt bei 1,2 bis 2,0 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht und ermisst sich je nach Ziel, Umfang und Intensität des Trainings. Passt du deine Proteinzufuhr an Sportart und Belastung an, kannst du deinen Trainingsprozess sinnvoll unterstützen und deine Leistungsbereitschaft fördern.

Proteine zum Muskelaufbau

Eiweiße sind wesentlich für die Erholung und Erhaltung der Muskelmasse. Für einen gezielten Muskelaufbau reicht es nicht aus, einfach nur die Proteinzufuhr zu erhöhen. Gleichzeitig muss auch die Trainingsaktivität verändert werden. Ohne entsprechendes Training wandelt sich der Energieüberschuss in Fettdepots um. Außerdem ist es empfehlenswert, neben Proteinen auch Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, um Muskelmasse aufzubauen. Ansonsten könnte sich dein Körper die nötige Energie zur Regeneration aus der Muskelmasse holen.

Helfen Proteine beim Abnehmen?

Proteinreiche Lebensmittel können unser Völlegefühl steigern. Wir nehmen folglich weniger Kalorien zu uns, was zur schnelleren Gewichtsabnahme beitragen kann. Bei geplanter Gewichtsreduktion unter Erhalt der Muskelmasse, kann die Zufuhr zeitweise auch etwas höher liegen.

Proteine vor oder nach dem Sport?

Für eine optimale Verwertung sollten Eiweiße 3-4 Mal pro Tag zugeführt werden. Die optimale tägliche Dosierung für Sportler beträgt bis zu 2,0 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Besonders gut können wir Proteine nach dem Sport verwerten. Dann sind die Glykogen-Speicher leer und die belasteten Muskeln sehnen sich nach Regeneration. Unser Körper beginnt damit, neue Zellen zu bilden. Dafür braucht er Energie in Form von Eiweißen, die er sofort zum Muskelaufbau verwenden kann. Deswegen greifen viele Sportler nach dem Training zu Proteinriegeln oder Eiweißshakes. Vielmehr ist allerdings die Zeitspanne vor und nach der sportlichen Belastung, in der du Eiweiße zu dir nimmst, sowie die Qualität und Menge der Proteinzufuhr entscheidend.

Fazit: Proteine unterstützen unsere Fitness

Proteine sind lebensnotwendig und zudem wichtig für sportliche Leistungen. Sie liefern die nötigen Aminosäuren zum Erhalt aller Körperzellen. Das ist auch für Sportler wichtig, denn Eiweiße unterstützen uns beim Aufbau und der Erholung des Muskelgewebes nach dem Training. Nichtsdestotrotz sollten Sportler eine ausgewogene Ernährung anstreben, die neben Proteinen weitere wichtige Nährstoffe berücksichtigt – dazu zählen Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Das ideale Verhältnis der Nährstoffe ist dabei immer individuell zu betrachten. Unsere Tipps können und sollen keine Ernährungsberatung ersetzen. Höre im Zweifel auf deinen Körper und seine Reaktionen und halte Rücksprache mit deinem Arzt, bevor du deine Ernährung umstellst oder deine Fitnessroutine anpasst.

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